Der Höchstadter Verein strebt Neubau mit Sportmöglichkeiten für alle Sparten an.
Britta Schnake/Höchstadt — Mit der Umgestaltung des Vereinsgeländes befasste sich der ESC bei seiner Hauptversammlung. Corona geschuldet konnte diese am Freitagabend nicht wie gewohnt im Vereinsheim am Kieferndorfer Weg stattfinden, sondern erfolgte online über den Videokonferenzdienst Zoom.
Souverän sortierte und instruierte Trixie Meier (Zweite Vorsitzende) die nach und nach eintrudelnden 84 Teilnehmer. Meier zeichnete auch für die komplette Organisation der Sitzung verantwortlich. „Das ist eine Rekordbeteiligung, seit ich beim ESC bin“, freute sich NadjaMüller Erste Vorsitzende). Durch die virtuelle Sitzung schließlich führte Schriftführerin Mareen Eisenmann.
„Seit Jahren taucht immer wieder das Thema auf, das Vereinsheim für die Mitglieder nutzbar zu machen“, so Müller, „Von einem Verein aus Nürnberg wurde uns eine gebrauchte Eispiste angeboten, die mit 20x30Metern genau auf unseren Asphaltplatz gepasst hätte. Aber das hätte eine überdachte Halle erforderlich gemacht. Aufgrund der hohen Betriebskosten wurde das wieder verworfen.“ Die Nachkriegsbaracke, welche laut Müller Ende der 50er Jahre aus dem Zählerwerk der Firma Siemens in Nürnberg ihren Weg nach Höchstadt fand, ist arg in die Jahre gekommen. Das Dach weist zwei Leckagen auf und auch das Fundament ist sanierungsbedürftig. Allein für das Dach würden laut Müller 26 000 Euro fällig, Altlasten wie Asbest und eine Dämmung noch nicht eingerechnet.
„Wir möchten einen Neubau anstreben, der zusätzliche Sportmöglichkeiten für alle Sparten bietet“, sagt die Vereinsvorsitzende. Aus diesem Grund erbittet sie die Freigabe von 20 000 Euro zur Erstellung einer Machbarkeitsstudie mit Planung und Bodengutachten. „Wir brauchen was, was wir die nächsten 30,40 Jahre nutzen können.“
Noch kein tragfähiges Konzept
Gerhard Dörrer startet die rege Diskussion mit seiner Frage, was man sich für die Zukunft versprechen würde. „Ich rede ungern über ungelegte Eier“, erwidert Müller, „Wir haben noch kein tragfähiges Konzept, keine Finanzierung und keine Förderzusage. Wir wissen nicht, wie der Boden in fünf Meter Tiefe aussieht, ob da Müll lagert. Wir sollten was machen, was Hand und Fuß hat, damit unser Verein zukunftsträchtig wird. Wir haben ein 70 Jahre altes Fundament, das kostet locker 40 000 Euro und wird nicht gefördert. Sportstätten schon. Es gibt ein Sonderförderprogramm des Bayerischen Landessportverbandes.“
Auf die Frage, ob die Bäume aufgrund eines möglichen Neubaus gerodet wurden, erwidert Johna, dass dies zum einen den Eichenprozessionsspinnern geschuldet sei, zum anderen wären zwei Bäume kernfaul gewesen. Peter Ruppert erkundigt sich nach einem Konzept. „Uns geht es darum, allen Mitgliedern die Möglichkeit über das ganze Jahr zum Training zu geben“, sagt Johna, „Es könnte ein Gym drin sein, es könnte ein Spiegelraum drin sein für die Synchronschwimmerinnen oder auch ein Sportboden.“ „Ich hätte gerne ein bisschen Unabhängigkeit von den städtischen Sportstätten“, ergänzt Müller. Die Frage nach der Höhe der Förderung durch den Freistaat beantwortet Johna mit einem „mindestens 20 Prozent“. Die Befürchtung einer Erhöhung der Mitgliedsbeiträge wird von Müller und Johna kategorisch ausgeschlossen. Mit 88 Prozent Zustimmung und somit laut Eisenmann „mit einer überwältigenden Mehrheit“ wird der Freigabe des Geldes mit dem Verwendungszweck einer Machbarkeitsstudie und der Erarbeitung eines Konzeptes entsprochen.
Größter Sportverein in Höchstadt
Allgemein berichtet Nadja Müller, dass der Verein mit 842 Mitgliedern, davon 428 unter 18 Jahren, vergleichsweise gut da stehe. „Die Mitgliederzahlen sind aufgrund der Pandemie leicht rückläufig“, erläutert sie. „Glücklicherweise sind wir aber von der Austrittswelle wie bei anderen Vereinen verschont geblieben und sind noch immer offiziell der größte Sportverein in Höchstadt. “Auch dem ESC war es nicht möglich, alle für 2020 geplanten Veranstaltungen durchzuführen. Zwar fand der Kinderfasching mit über 500 Kindern und Eltern in der Aischtalhalle noch statt, doch Veranstaltungen wie das Altstadtfest und der Medwork-Triathlon, wo der ESC vertreten gewesen wäre, wurden coronabedingt abgesagt. „Für den Eissport wird es deutlich bitterer“, sagt Müller, „Wir rechnen erst im Herbst ’21 wieder mit Eiszeit.“
Neuwahl
Erfreuliches wusste Schatzmeister Sebastian Johna zu berichten, konnte doch die am 7. Januar durchgeführte Kassenprüfung dem Verein eine „ordnungsgemäße Vereinskassenführung ohne Beanstandungen bestätigen“, wie Johna es ausdrückte. Bei den folgenden Wahlen wurden Anja Sonntag-Wisoschinski und Carolin Glab auf den Posten des Kassen-prüfers gewählt. Trixie Meier lobte die schnelle Abstimmung der Mitglieder, so lagen nach 20 bis 30 Sekunden bereits 80 bis 90 Prozent der Stimmen vor. Nochs chneller ging es bei der Wahl des Ersten Vorsitzenden. Bereits nach zehn Sekunden hatten 90 Prozent der Wahlberechtigten per Mausklick ihr Votum abgegeben und Nadja Müller mit überragenden 91 Prozent auf ihrem Posten bestätigt. Zweite Vorsitzende wurde Trixie Meier und auch Sebastian Johna wird weiterhin dem Verein als Schatzmeister erhalten bleiben.
Artikel erschienen im Fränkischen Tag, zu finden auf infranken.de.